Die Forschung - Uvalino.
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Die Forschung

Uvalino

Nur im Gedächtnis der Älteren nimmt der Uvalino noch ein Plätzchen ein. Er war einmal das kostbarste Fläschchen, was man sorgfältig aufbewahrte, um dem Arzt, dem Bürgermeister, dem Apotheker und dem Pfarrer zu schenken: Ein Luxuswein, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Es gibt nur wenig Geschriebenes über diesen Wein, aber die mündlichen Aussagen erlauben die Bestätigung, dass es diesen Wein in Astesana zumindest in den letzten Jahren des neunzehnten Jahrhunderts bereits gab. Seit jener Zeit ist er im gesamten südlichen Astesana zu finden, mit dem Herzen im Gebiet von Costigliole d'Asti.
Man kann durchaus sagen, dass es bis vor 50 Jahren in dieser Gegend keinen landwirtschaftlichen Betrieb gab, selbst wenn noch so klein war, der nicht einige Rebstockzeilen der Uvalino-Traube reserviert hatte. Die Merkmale der Traubensorte schließen aus, dass es sich um eine von „auswärts“ importierte und erst in letzter Zeit, bzw. im neunzehnten Jahrhundert akklimatisierte Rebsorte handelt.
Nur von edelgeborenen und wohlhabenden Familien wurde er rein oder als „passito“ verwendet, wodurch er noch mehr an Bedeutung gewann.
Ein paar Flaschen Uvalino im Hause zu haben, war ein Zeichen des Wohlstands; heute würden wir es als Statussymbol bezeichnen. Eine Kuriosität: Der Uvalino wurde als perfekte „Medizin“ für die Kranken betrachtet; er wurde in kontrollierten Dosierungen mit dem Löffel verabreicht. Seit Jahren finanziert die Cascina Castlèt die Forschungsabteilung der Universität, überzeugt von deren Wichtigkeit und um den Anbau des Uvalino auf den Hügeln von Costigliole weiterhin zu fördern.

Technische Beschreibung

Die Vogelnester

Auf der Strasse nach Cascina Castlèt kann man an Strommasten sowie an Pfählen in den Weinbergen befestigte kleine Holzhäuschen ausnehmen. Es handelt sich um künstliche Nistplätze, die im Jahre 1995 installiert worden sind, um den Vögeln aus der Umgebung einen geeigneten Brutplatz zu bieten.
Die Installation dieser künstlichen Nistplätze haben den Zweck, den Vögeln, die gewöhnlich in Höhlungen nisten, einen passenden Platz zum Brüten zu schaffen, nachdem die natürlichen Nistplätze oft von Menschenhand zerstört worden sind. Vor allem Höhlungen in alten Bäumen, wo die Vögel sonst gern ihre Nester gebaut haben.
Die Installation dieser künstlichen Nistplätze in biologischen und biodynamischen Kulturen, bzw. wo die kontrollierte, integrierte Insektenbekämpfung eingesetzt wird, ist eine Technik, die zahlreiche Vorteile bietet.
Die Bekämpfung der für die Kulturen schädlichen Insekten mit chemischen Syntheseprodukten, wodurch sich die Ernährungskette vereinfacht, verändert das Ökosystem und schwächt es, ganz abgesehen von den Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Die Anwendung integrierter Schutzmassnahmen machen es möglich, die Chemie nur dann einzusetzen, wenn es unbedingt erforderlich ist, wobei die Insektenarten im Weinberg und in der Umgebung jedoch ständig unter Kontrolle zu halten sind.
Die Kulturen nehmen dort zu, wo die biologische Insektenbekämpfung durch Einsatz von Lebewesen sowie Produkten biotischer Herkunft eingeführt worden ist. Dadurch wird das Ökosystem äusserst komplex. Die Installation von künstlichen Nistplätzen ermöglicht den insektenfressenden Vögeln ihren natürlichen Aktivitäten nachzugehen, d. h. die für unsere Kulturen so schädlichen Insekten zu vernichten.
In Deutschland, Österreich, Holland und England ist das Aufstellen von künstlichen Nistplätzen zum Schutz der Kulturen seit langer Zeit bereits ein Erfolg.
Die Installation von künstlichen Nistplätzen, um Flattertiere und Nachtraubvögel zum Nisten anzuregen, bedeutet Nachtfalter und kleine Nagetiere, die speziell während der Nacht aktiv sind, zu vernichten.
In Cascina Castlèt sind des weiteren rege Forschungsarbeiten im Gang, um die verschiedenen Vogelarten und deren Nestbau zu überwachen. Diese Arbeiten werden von zwei Ornithologen aus Asti durchgeführt, Enrico Caprio und Mario Cozzo. Dank der Zusammenarbeit mit Mimmo Ferro aus Sanfrè (Cuneo), der für das Anbringen von Ringen zuständig ist, ist mit dem Beringen von einigen Vogelarten (Stare, Gartenrotschwänzchen, Spatzen und Meisen) begonnen worden. Das Beringen von Vögeln für wissenschaftliche Zwecke wird in ganz Italien vom Istituto Nazionale per la Fauna Selvatica (INFS) mit Sitz in Bologna koordiniert.
Die Vögel werden kurzzeitig eingefangen, mit numerierten Metallringen versehen, um das Einzelwesen sowie den Ort, an dem der Ring angebracht worden ist, zu erkennen.
Erwachsene Vögel werden mit Hilfe von Nylonnetzen, mist-net genannt, gefangen, die die Tiere keinesfalls verletzen. Ausschluss und Nestlinge werden direkt dem Nest entnommen. Während der Beringung werden die Vögel auch biometrischen Messungen unterzogen (Gewicht, Länge von Flügeln, Schnabel, Beinen, usw.) und, soweit möglich, werden Alter und Geschlecht festgestellt. Diese Arbeiten werden vom INFS-Personal durchgeführt. Das Einfangen und Beringen sind für die Wissenschaft von grosser Wichtigkeit. Kenntnisse und Überwachung der Vogelarten, Flugwege und Überwinterung der Zugvögel stellen wichtige Informationen dar.

Nistplatzarten

Die häufigsten Modelle von künstlichen Nistplätzen, die vom Grossteil der in Höhlungen nistenden Vögeln benutzt werden, sind folgende:

  • geschlossenes Kästen
  • offenes Kästen
  • Nistplatz im Baumstrunk
  • Nistplatz aus Beton

Holz ist das preisgünstigste Baumaterial und kann auch rasch verarbeitet werden. Die Lebensdauer des Nistplatzes ist jedoch beschränkt, da Holz, selbst wenn es vorher entsprechend behandelt worden ist, den Witterungseinflüssen auf die Dauer nicht standhält.
Die Nistplätze im Baumstrunk (der Baumstamm wird ausgehöhlt) sind robuster, sind zwar im Aussehen gefälliger, aber schwieriger anzufertigen und daher auch entsprechend teurer.
Die Nistplätze aus Beton (dazu muss eine Form gefertigt werden, und das Material ist eine Mischung aus Sand, Zement und leichtem Aggregat, wie Perlit) sind zwar unverwüstlich, sind jedoch schwerer, kompliziert und aufwendiger zu fertigen.
Bis heute ist keine Präferenz der Vögel bezüglich der verschiedenen Nistplatzarten beobachtet worden. Wichtig für die Vögel ist nur, dass der Nistplatz gut gebaut, ohne Zugluft, trocken und gut isoliert ist.

Installation

Die beste Zeit für die Installation von Nistplätzen ist die Herbst- und Winterzeit. Die Vögel haben dann die Möglichkeit, sich an die neuen Nistplätze zu gewöhnen und sie schon während der kalten Jahreszeit als Unterschlupf für die Nacht zu benutzen.
Der Ort, an dem die Nistplätze befestigt werden, muss ruhig und geschützt sein, nach Möglichkeit fern von Menschen und für Raubtiere unerreichbar. Im Weinberg können die Nistplätze auch an Strom- und Telefonmasten befestigt werden, es sollten jedoch so oft wie möglich auch die vorhandenen Bäume dazu benutzt werden. Die Nistplätze dürfen nicht zu hoch, wo keine Vegetation mehr vorhanden ist, angebracht werden, denn eine allzu starke Sonnenbestrahlung könnte das Gelege gefährden. Der Nistplatz darf keinesfalls über Astwerk erreichbar sein, einerseits um die Vögel beim Fliegen nicht zu behindern, und andererseits Raubtieren den Zugang nicht zu erleichtern.
Der Nistplatz sollte, wenn möglich, auf einer Höhe von über 2 m befestigt werden. Es wurde jedoch beobachtet, dass sich Vögel jeder Situation anpassen.
Das Schlupfloch sollte gegen Süd-Ost oder Süd-West ausgerichtet sein. In sehr windigen Gegenden sollte der Nistplatz so befestigt werden, dass das Schlupfloch vom Wind geschützt ist. In heissen Gegenden sollte die Südseite und in kalten Gegenden die Nordseite vermieden werden.
Der Nistplatz kann entweder direkt am Baumstamm oder an einem Telefon- oder Strommast befestigt werden. Er sollte dabei nicht allzu stark schwanken. Oder er kann an einem Ast aufgehängt werden. Er sollte leicht nach vorne geneigt sein, damit es nicht hineinregnen kann. Wenn der Nistplatz mit Draht an einem Baum befestigt wird, ist von Zeit zu Zeit nachzusehen, ob der Draht den Baum nicht beschädigt.

Wartung

Von absoluter Wichtigkeit ist die Wartung der künstlichen Nistplätze. Bei Installation einer grösseren Anzahl von Nistplätzen ist auch daran zu denken, dass diese regelmässig sorgfältig gewartet werden müssen.
Die Nistplätze aus Beton sind nicht jährlich zu warten, sie sind nur einmal im Jahr zu reinigen.
Ein Nistplatz aus Holz hingegen hat kurzes Leben, wenn er nicht regelmässig kontrolliert wird. Wassereintritt, morsches Holz kann für die Brut schädlich sein, womit genau das Gegenteil von dem erreicht wird für was Vogel und Mensch sich angestrengt haben.
Der Nistplatz aus Holz sollte am besten gegen Sommerende gewartet werden, d. h. am Ende der Brutzeit. Die beschädigten Nistplätze sollten entweder repariert oder durch neue ersetzt werden. Des weiteren sollte sichergestellt werden, dass der Nistplatz am Baum oder am Gebäude gut befestigt ist.
Sollten Nistplätze über einige Jahre unbenutzt bleiben, wäre es ratsam, diese an einen anderen Ort zu versetzen und gleichzeitig die Richtung des Schlupfloches zu wechseln.

Jährliches reinigen

Der Grossteil der Vögel baut das neue Nest auf die Überreste des alten. Nachdem der Nistplatz verhältnismässig klein ist, kann er nach etwa einem Jahr kaum mehr benutzt werden. Die Vögel suchen sich daher andere Brutstellen. In einer Gegend, die reich an alten Bäumen ist, bedeutet dies „saubere“ Höhlungen zu haben. D. h. sie werden von Eiern und Larven der Parasiten der Vögel nicht verunreinigt.
Es ist also äusserst wichtig, die Nistplätze einmal jährlich gut zu reinigen, um Parasiten und alte Nester zu entfernen. Diese Arbeit sollte am besten von oben gemacht werden, damit der Schmutz nicht auf uns herunterfällt. Man könnte auch auf Wespen- und Hornissennester stossen. Dabei ist sehr vorsichtig vorzugehen, um nicht gestochen zu werden.